Der grösser werdende Bauch machte das Käthi nicht gelassener. Ihr Gesicht wirkte mehr und mehr sorgenvoll. Sie ging praktisch nicht mehr unter die Leute, und wenn, sprach sie kaum ein Wort. Stur wahrte sie ihr Geheimnis.

Käthis Schlaf war von unruhigen Träumen begleitet, von welchen sie jeweils schweissgebadet aufwachte.
Einmal träumte sie, knietief in einem sumpfigen Tümpel zu stehen, nackt. Vor ihr in der Dämmerung zwei aus dem Wasser ragende knorrige, blätterlose Bäume, deren Äste sich im Wind bewegten.
Als sich Käthi den Bäumen langsam näherte, begannen sich die Äste des rechten Baumes in diejenigen des linken zu verstricken und den linken Baum richtiggehend zu umklammern. Dann sah sie, wie sich ein noch freier Ast des linken Baumes zu erheben begann. Er begann, sich in regelmässigem Takt zu heben und zu senken. Dabei gab er ihr unbekannte Laute von sich.
Käthi bekam Angst und versuchte wegzurennen. Doch sie blieb im Sumpf stecken. Die beiden Bäume kamen jetzt auf sie zu, immer näher. Als diese direkt vor ihr standen, gab es nur noch das Geräusch. Es wurde ihr, als ob dieses Geräusch des einen Baumes ein einziges Wort war, welches sich in ihr breit und breiter machte: Duuu, duuu, duuu, duuu...


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